17 Jahre technischer Fortschritt trennen die beiden Konsolen. Während der Nintendo 64 schon im Jahr 1996 das Licht der Welt erblickte, folgte die Xbox One erst 2013.
„Wo ist bloß dieses verfluchte Teil?“ murmele ich vor mich hin. „Das muss doch irgendwo sein…“. Zwischen mir und dem Ausflug in die digitale Vergangenheit steht ein Kabel. Ein Netzkabel um präzise zu sein. Also das Verbindungsstück zwischen Netzteil und der Steckdose. Und ohne Steckdose, kein Strom – völlig klar. Na, wer hat die Anspielung erkannt?
Nach mehrminütigem Stöbern untersuche ich genervt die Rückseite des Nintendos – und siehe da: Es gibt kein weiteres Kabel. Netzkabel und Netzteil sind beim Nintendo 64 ein einziges Kabel. Also den Hybriden angestöpselt, Steckerleiste an, Fernseher an, Powerschalter hochgeschoben und – nichts. Keine Reaktion, der Bildschirm bleibt schwarz. Auch beim zweiten Versuch blicke ich in die pechschwarze Leere. „Meine Güte, das kann doch alles nicht wahr sein…“
Wäre dies ein Film, dann würde nun die Rückblende starten, in welcher der Held durch eine imaginäre Reise in das „Was bisher geschah“ auf die Lösung des Problems kommt. Da dies jedoch kein Film ist, nehme ich mir das Netzkabel und puste kräftig in die Öffnung. Reinpusten und hoffen, der Hotfix für so ziemlich alle technischen Probleme zu Zeiten des Nintendo 64. Und siehe da – es funktioniert. Das sich drehende Nintendo 64 Logo nebst gleichnamigen Schriftzug begrüßt mich. Anmutend und in voller Pracht bei 720x576i Auflösung, vermutlich hochskaliert.
Okay, also wirklich gut aussehen tut es nicht. Was damals imposant und das technische Maß aller Dinge war (zumindest aller Dinge, die sich in meinem Kinderzimmer befanden), sieht heute schon etwas angestaubt aus. Doch schon als die ersten Töne der Zelda-Melodie erklingen, ist alles um mich herum vergessen. Nun kann es also losgehen, das große Abenteuer. Im nun Folgenden möchte ich euch zehn Spiele vorstellen, die man auf dem Nintendo 64 gespielt haben sollte. Oder nein, halt, Spiele, die man gespielt haben muss! Und da einige der Spiele nach heutigen Maßstaben sicherlich nicht so ganz gut gealtert sind, werde ich die Spiele so vorstellen, wie ich sie damals wahrgenommen habe, so im Alter von zehn bis 13 Jahren. Völlig unvoreingenommen und objektiv, versteht sich (als ob).
PLATZ 10 – STAR WARS: BATTLE FOR NABOO
Da das Screenshotmachen mit dem N64 gar nicht so einfach ist, habe ich stilecht einfach den Fernseher abfotografiert. Hier im Bild: Battle for Naboo.
Im Actionkracher Stars Wars – Battle for Naboo geht es um… die Schlacht um Naboo. So viel konnte ich mir damals mit meinen Englischkenntnissen im Anfängerstadium schon erschließen. Das gesamte Spiel ist nämlich nur auf Englisch vertont. Und um Star Wars geht es wohl auch. Damit kenne ich mich allerdings bis heute nicht aus. Ist aber auch nicht so wichtig. Wichtig ist: Man spielt atemberaubende Weltraumschlachten, man verschießt Laser, überall explodiert etwas und am Ende hat man die Mission verloren, und weiß nicht so recht warum. Hat vielleicht was mit den Funksprüchen zu tun, die ich nicht verstehe. Egal, gleich nochmal!
PLATZ 9 – CASTLEVANIA: LEGACY OF DARKNESS
Gar nicht so einfach bei dem Pixelmatsch etwas zu erkennen. Sie sehen Hauptcharakter Cornell, einen echsenartigen Gegner und den Mast eines Schiffs, auf welchem das Abenteuer beginnt.
Was „Controller Pak not inserted – Procced without saving“ bedeutet, das musste ich auch ohne fortgeschrittene Englischkenntnisse schnell lernen. Um den Spielfortschritt speichern zu können benötigte man nämlich das ‚Controller Pak‘, eine Art Memory-Erweiterung, die man in die Freilassung an der Unterseite des Controllers des N64 einstöpselt. Einen Gegenstand, den ich bis heute nicht besitze. In der Konsequenz musste ich Castlevania, in welchem man den Werwolf Cornell spielt, der seine Schwester vor Dracula retten möchte(?), bei jedem Spielstart neu beginnen. Mit einer, durch meine Eltern, begrenzten Zockzeit sah ich folglich immer nur die ersten Level des Spiels. Was danach passiert? Keine Ahnung. Aber es hat gereicht um Riesenskelette zu bekämpfen und bei furchtbar hakeligen Sprungpassagen in den Tod zu stürzen. Was will man auch mehr?
PLATZ 8 – TONY HAWKS PRO SKATER
Ja, okay, das Foto hätte ich auch nochmal machen können. Aber time is money. Oder so.
Zugegeben, ob man die bisher vorgestellten Spiele jetzt wirklich gespielt haben muss oder ob es vielleicht eher Geheimtipps handelt, ist zumindest diskutabel. Dies ändert sich nun aber mit Platz 8, denn ab hier begeben wir uns in Klassikergefilde. TONY HAWKS PRO SKATER ist der Auftakt einer Spielereihe, die in den nächsten Jahren über Konsolengenerationen hinweg zu den erfolgreichsten ihrer Art zählen sollte.
Man spielt einen Profi-Skater nach Wahl (die coolen Kids nehmen natürlich nicht Tony Hawk) und skatet sich durch verschiedene Levels, in denen es allerlei Aufgaben zu erledigen gibt. Mal muss man den Highscore knacken, die Buchstaben S-K-A-T-E einsammeln oder das versteckte ‚Hidden Tape‘ finden. Untermalt wird das Geschehen von ganzen zwölf krachigen 80er und 90er Tracks von Bands wie Dead Kennedys und Suicidal Tendencies. Das beste Lied kommt jedoch von der recht unbekannten Band Goldfinger und hört auf den Namen Superman – absoluter Anspieltipp.
Die Levels in TPHS sind recht abwechslungsreich gestaltet: Von einer alten Lagerhalle, die als Tutorial dient, über ein Einkaufszentrum bis hin zu einem Downhill-Jam durch einen Wasserdamm ist einiges geboten. Mit Simulation hat das Alles wenig zu tun, hier ist Arcade angesagt. Klar, dass man sich nach Ablauf der Zockzeit sein eigenes Skateboard geschnappt und die örtliche Half Pipe unsicher gemacht hat. Eben genauso wie die Profis. Naja, fast genauso. Steuern tun sich sowohl Arcade- als auch die Real Life-Variante äußerst anspruchsvoll, wobei es bei Ersterer vielleicht auch am ausgeleierten Analogstick liegt.
PLATZ 7 – 1080 SNOWBOARDING
Damals ganz normal, heute undenkbar: ohne Helm auf die Piste!
Mit einem kräftigen „TenEighty“, dicht gefolgt von anschwellender Punkmusik und einem wagemutigen Snowboarder, der sich den Hang hinabstürzt und dabei von einem Helikopter verfolgt wird, begrüßt mich 1080 Snowboarding im Hauptmenü. Was auch im Jahr 2020 ziemlich cool ist, war im Jahr 1998 der pure Wahnsinn!
Nun eben noch einen Snowboarder, ein Board und die Fußhaltung (Goofy!) ausgewählt und los geht’s. Zur Auswahl stehen verschiedene Renn- und Trickmodi, in denen man wahlweise gegen die KI oder im Splitscreen gegen einen Kumpel antreten kann. Wie schon bei TONY HAWKS SKATEBOARDING macht auch bei 1080 die gelungene Mischung aus fetziger Rockmusik und Snowboard-Action den Reiz aus. Die Pisten sind abwechslungsreich und mit Liebe zum Detail gestaltet, mal fetzt man durch ein Waldgebiet, slidet über zugefrorene Flüsse und wagt hin und wieder einen gewaltigen Sprung (im Fachjargon ‚Air‘) über schneebedeckte Felsen. Etwas weniger arcadig als beim Profiskater, aber dennoch spektakulär genug um es besser nicht auf der richtigen Piste zu versuchen. Den namensgebenden 1080 haben damals wohl nur echte Fingerakrobaten geschafft, zu unpräzise die Steuerung, zu fingerverknotend die Kombination. Wir haben natürlich trotzdem so getan, als ob wir ihn drauf hätten. Und wenn es mal jemand sehen wollte, dann wollte halt der verfluchte Controller nicht so wie wir. Aber normalerweise konnten wir den, ich schwöre!
PLATZ 6 – DONKEY KONG 64
Mit Platz 6 begeben wir uns langsam in ein Terrain, in welchem Platzierungen obsolet werden, denn was nun folgt, sind allesamt Games, die einfach nur der pure Wahnsinn waren und es teilweise vielleicht auch noch sind.
In DONKEY KONG 64, geschmiedet vom Kultentwickler RARE (mittlerweile übernommen von Microsoft), sehen wir uns abermals unserem größten Erzfeind King K-Rool gegenüber, der die Donkey Kong Insel mittels einen gewaltigen Lasers in die Luft jagen will. Klar, dass die Affenbande rund um Donkey, Diddy, Candy, Chunky und wie-sie-alle-heißen-Kong etwas dagegen hat.
Um K-Rool (ich habe erst viele Jahre später bemerkt, dass es sich hierbei um ein Wortspiel handelt) das Handwerk zu legen hüpft man folgend durch verschiedene Welten, sammelt goldene Bananen und andere Gegenstände und kämpft gegen K-Rools Untertanen. Abwechslung versprechen dabei nicht nur die zahlreichen Level, sondern auch der Wechsel der spielbaren Charaktere. Je nach Aufgabe wechselt man nämlich zwischen Donkey und den weiteren Gangmitgliedern, die alle ihre eigenen Fähigkeiten mit sich bringen.
So räumt Diddy mit dem Erdnusswerfer auf, während Tiny (schon wieder ein Wortspiel) auf Miniaturgröße schrumpfen kann und so vermeintlich unerreichbare Areale erreicht. Im Gegensatz zu anderen Games dieser Topliste ist meine Erinnerung an Donkey Kong 64 leider etwas verblichen, aber ich bin mir sicher, dass es eine absolute grandiose Spielerfahrung war. Und ich fand es insgeheim, glaube ich, auch viel besser als Mario 64. Aber psst, besser nicht weitersagen!
PLATZ 5 – TUROK 2: SEEDS OF EVIL
Zu Beginn des Spiels rennt man noch mit der Klaue umher, später gesellen sich dann Laserwaffen, Maschinengewehre und der Gehirnbohrer (der Name ist Programm) hinzu. In der dt. Version aber ganz brav ohne Pixelblut.
Shooter waren auf dem N64 ein seltenes Vergnügen. Das lag zum einen daran, dass meine Eltern ziemlich bedacht darauf waren, dass ich nur altersgemäße Spiele zocke, zum anderen war die Zahl an spielenswerten Shootern auf dem N64 auch wirklich überschaubar. Eine dieser seltenen Ausnahmen, über deren Existenz man trotz des Jugendschutzes an dieser Stelle auch berichten darf (viele Grüße an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien an dieser Stelle), war Turok 2 – Seeds of Evil.
Man spielt den namensgebenden Turok, der eigentlich gar nicht ‚Turok‘, sondern Joshua Fireseed heißt, und ballert sich durch Horden „genetisch erzeugter Dinosaurierhybriden“ und befreit dabei gefangene Kinder aus Käfigen. Außerdem gibt es noch irgendeine verworrene Storyline rund um ein Superalien, verschiedene Dimensionen und Oblivion, die ich aber auch damals schon nicht gecheckt habe. War aber für meinen Spielverlauf auch nicht weiter erheblich, denn wie schon bei Castlevania benötigt man zum Speichern seines Spielfortschritts ein Controller Pak, weshalb ich auch in Turok 2 nie mehr als die ersten Spielstunden zu Gesicht bekam. Diese dafür aber wieder und wieder.
Turok 2 verfügt über ein gewaltiges Waffenarsenal, riesige Spielwelten, in denen man sich ständig verläuft und eine Steuerung zum Abgewöhnen: Man steuert Turok mit den C-Tasten und die Blickrichtung mit dem linken Stick, und das, um es nicht zu einfach zu machen, mit invertierter Blickrichtung. Das hat mich damals aber nicht weiter gestört, denn ballern tut man mit dem Z-Trigger und mehr braucht man als Zwölfjähriger dann auch nicht um gut unterhalten zu sein. Also, ich zumindest.
Platz 4 – MARIO KART 64
Na, wer erinnert sich? Hier ist sie, die Rainbow Road.
Ich denke über Mario Kart 64 muss man eigentlich keine weiteren Worte verlieren. Jede*r, wirklich jede*r, der/die einen Nintendo 64 sein oder ihr Eigen nennen konnte, hatte Mario Kart 64. Im Singleplayermodus ein leidiges Vergnügen, im Mehrspielermodus im Splitscreen ein Wechselbad der Gefühle aus Freud und Leid und zerbrochenen Freundschaften (zumindest bis zum nächsten Grand Prix).
In unvergessener Erinnerung bleibt die Rainbow Road, eine ewig lange, schwer zu meisternde und sicherlich für manchen epileptischen Anfall verantwortliche Strecke im letzten Grand Prix, die sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel besitzt.
Platz 3 – SUPER SMASH BROS
Gleich gibt’s was auf die Rübe!
Eigentlich könnte man an dieser Stelle einfach den Text von Mario Kart übernehmen, abzüglich des Exkurses zur Rainbow Road. Auch Super Smash Bros war ein absolutes Mehrspielerfest. Das würde dem Titel aber nicht gerecht werden, denn im Gegensatz zu sonst eher gewaltbefreiten Mario-Titeln ging es für Nintendo-Verhältnisse in Smash Bros heiß her: Das Ziel war nicht etwa als erster im Ziel zu sein oder Prinzessin Peach aus Bowsers Klauen zu befreien, sondern sich gegenseitig kräftig auf die Mütze zu hauen!
Der Spieler wählt aus einen aus zwölf spielbaren Charakteren, darunter absolute Nintendo-Legenden wie Mario und Link, aber auch Helden, die heutzutage kein Mensch mehr kennt, wie Fox Mc Cloud und Ness und ab geht’s in die Arena. Jeder Charakter besitzt dabei ein eigenes Moveset: So kann Samus mit ihren Energiebällen Gegner aus der Ferne beharken, während Kirby für einen kurzen Moment die Fähigkeiten anderer Charaktere übernehmen kann. So war für ausreichend Abwechslung gesorgt – ich habe trotzdem immer nur Link genommen.
Damit es nicht so schnell langweilig wird spawnen auf der Map verschiedene Items, die das Kampfgeschehen auflockern (Pokeball) oder einen sicher geglaubten Sieg plötzlich ins Wanken bringen (der Hammer). Wie schon Mario Kart vermochte es Super Smash Bros Freundschaft vor eine wahre Probe zu stellen – oder öde Kindergeburtstage in wahrhafte Feste zu verwandeln, was dem Titel auf das Podest der besten N64 Spiele aller Zeiten verhilft.
Platz 2 – THE LEGEND OF ZELDA: OCARINA OF TIME
Bis das Inventar mit so vielen Herzen gefüllt ist, vergehen einige Spielstunde. Doch jede ist es wert!
Wer Ocarina of Time nicht kennt, der hat das N64 verpennt. Was ein Spiel! Oft kopiert und nie erreicht und ein wahres Stück Videospielgeschichte. Faulpelz Link wird von der Fee Navi („Listen“) im Kokiri-Dorf erweckt, sucht sich Schwert und Schild und begibt sich zum Dekubaum. Dabei ahnt weder er noch der Spieler etwas von Ganondorf, Prinzessin Zelda und dem großen Abenteuer, das noch bevorsteht. Wer das Spiel gespielt hat, der wird diese Zeilen vermutlich eh schon nicht mehr lesen und in Erinnerungen schwelgen, wer nichts von dem verstanden hat, was ich gerade vor mich hin sinniert habe, der schnappt sich sofort ein Nintendo 64 und holt das Verpasste nach, sonst wird er oder sie es vermutlich für den Rest des Lebens bereuen!
Ocarina of Time war ein wahres Abenteuer für mich. Eine riesige Spielwelt voller einzigartiger Charaktere, Dungeons, die zum Erfoschen einluden (Wassertempel, ich meine nicht dich!), ein bombastischer Soundtrack und eine tolle Geschichte, die ich bis heute nicht vergessen habe. Völlig zurecht in der Hall of Fame!
Platz 1 – THE LEGEND OF ZELDA: MARJOA‘S MASK
Auch die Verwandlung in einen Goronen unterstreicht die düstere Atmosphäre von Majora’s Mask.
Kommen wir nun zum ersten Platz in meiner Liste und zu meinem absoluten Lieblingsspiel – bis heute noch! Dieser erste Platz wird manche sicherlich zum Kopfschütteln anregen, andere werden den Artikel wutentbrannt schließen und so manch einer hat bereits nicht mehr bis hierhin gelesen und „Wieso ist Ocarina of Time nicht auf Platz 1?!“ ins Kommentarfeld gehämmert. Doch all dies ist nicht von Bedeutung, denn es ist nicht eure Liste, es ist die Liste des zwölfjährigen Jonas. Deal with it!
Majoras Mask erzählt abermals die Geschichte von Link und setzt mehr oder weniger nach den Ereignissen von Ocarina of Time an. Während Link auf Epona durch die verlorene Wälder reitet, wird er vom Horror Kid überfallen und in ein Deku-Kind verwandelt. Kurze Zeit später befindet sich Link in Termina, genauer gesagt in Unruhstadt und ein weiteres großes Abenteuer beginnt.
Was nun folgt kann man nicht nacherzählen, man muss es erlebt haben. Anders als in vielen Zelda-Titeln steht nicht die Befreiung von Prinzessin Zelda auf der Agenda, stattdessen muss Link verhindern, dass der Mond auf Termina stürzt. Dafür hat er drei Tage Zeit. Diese drei Tage waren für viele Spieler auch der Grund, weshalb ihre Beziehung zu Majora’s Mask eher angespannter Natur ist, denn nach Ablauf verliert der Spieler ungespeicherten Fortschritt und kehrt zum Beginn des ersten Tages zurück. Zusätzlich ist Majora’s Mask, vor allem durch diese Spielmechanik, auch deutlich düsterer geraten als Ocarina of Time, denn das Ende der Welt sitzt dem Spieler stetig im Nacken.
Doch nicht nur die Angst vor dem Ende der Welt stellt eine Besonderheit der Spielmechanik von Majora’s Mask dar. Auch die Verwandlung durch das Aufsetzen verschiedener Masken hat großen Einfluss auf das Gameplay. Je nach Maske erhält Link verschiedene Fähigkeiten und auch Zugang zu noch unerforschten Arealen von Termina.
All diese Faktoren in Kombination fügen sich zu einer unvergesslichen Spielerfahrung zusammen und machen Majora’s Mask zum vielleicht besten Nintendo 64 Spiel aller Zeiten. MM war übrigens mein erster Ausflug in die Welt von The Legend of Zelda. Vermutlich steht das Spiel auch deshalb in meiner Gunst über Ocarina of Time. Außerdem war die Catridge goldfarben. Gold!
NACHTRAG – WO IST EIGENTLICH SPIEL XY?!
Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch kurz auf ein paar Spiele eingehen, die so manche*r Leser*in dieser Auflistung wohl schmerzlich vermisst. Wo ist also…
… Mario 64? Den ersten 3D Ausflug von Nintendos berühmten Klempner habe ich erst Jahre später nachgeholt. Zum einen war meine Spielauswahl natürlich einerseits sehr durch meine Eltern beeinflusst, zum anderen stand für mich Mario nie auf einer Stufe mit Link. Sicherlich ein tolles und für das Genre wichtiges Spiel, für mich aber rückblickend betrachtet auch kein Anwärter für das Podest.
… ein gewisser James Bond-Shooter? Da dieser Titel auf dem Index steht, darf er in dieser Liste leider nicht erwähnt werden. Wir alle wissen aber um welches Spiel es sich handelt und sind uns vermutlich einig, dass besagter Shooter auf dem Podest sicherlich gut aufgehoben wäre – auf welchem Platz auch immer. An dieser Stelle liebe Grüße an meine Eltern, denen ich erst viele Jahre später mitgeteilt habe, dass das Spiel nicht ab 12 Jahren freigegeben wurde.
… Perfekt Dark? Habe ich erst Jahre später spielen können. Wie gesagt, meine Eltern hatten bis auf wenige Ausnahmen ein Auge darauf was ich spiele und hätten den Import übernehmen müssen. Damals war ja noch nichts mit Internet und so.
… Conker’s Bad Fur Day? Siehe Perfekt Dark. Ich habe übrigens erst kürzlich gecheckt, dass Bad Fur Day ein Wortspiel ist. Wäre mal Zeit für eine Neuauflage, einmal im Leben sollte man den Great Mighty Poo schon singend erlebt haben.
… Banjo Kazooie/Tooie? Hätten gut und gerne an der Stelle von Donkey Kong 64 stehen können. Oder noch weiter vorne in der Liste. Aber ganz ehrlich: Eine Liste, die nur aus Jump ‚n‘ Runs besteht, braucht kein Mensch.
von Jonas Lutz